Made in Bangladesch – Das soll fair produzierte Kleidung sein?

Die Herausforderungen der Textilindustrie in Bangladesch

Wir haben bewusst die Entscheidung getroffen, unsere Textilien in Bangladesch produzieren zu lassen. Bangladesch? Das Bangladesch, bei dem jede Person eigene, eher negative Assoziationen im Kopf hat? Ja! Anstatt uns von Klischees leiten zu lassen, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Bilder im Kopf mit der Realität von der Produktionen aus diesem Land abzugleichen und haben angefangen zu recherchieren.

Es stimmt, Bangladesch hatte in der Vergangenheit mit niedrigen Löhnen, schlechten Arbeitsbedingungen und mangelnden Sicherheitsstandards zu kämpfen. Es gibt sicherlich noch viel zu tun, allerdings hat sich in den letzten Jahren bereits viel zum Guten verändert.

Die Regierung von Bangladesch und internationale Organisationen haben gemeinsam daran gearbeitet, die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern. Es wurden Gesetze und Richtlinien eingeführt, Schulungsprogramme durchgeführt und die Zusammenarbeit von Regierung, Unternehmen und NGOs gefördert. „Made in Bangladesch“ bedeutet daher nicht mehr automatisch unfaire Bedingungen (Gott sei Dank!), sondern viele Unternehmen zeigen inzwischen verstärkt ein ethisches Verantwortungsbewusstsein.

©[Arkadius Wargula] via Canva.com

Fokus auf Herkunft und Produktionsbedingungen: Unterstützung nachhaltiger und fairer Unternehmen

Für uns ist es wichtiger unter welchen Bedingungen ein Produkt hergestellt wurde (soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit). Dafür nehmen wir auch einen längeren Transportweg in Kauf.

Verbraucher*innen sollten nicht automatisch davon ausgehen, dass „Made in Portugal“ oder „Made in Europa“ für faire Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit stehen. Auch wenn wir das natürlich hoffen wollen. Transparenz und Information über die Herkunft und Produktionsbedingungen unserer Kleidung sind entscheidend.

Made in Bangladesch? So kann’s fair laufen

Für den Start unseres Yeah-Shops haben wir uns entschieden mit einem lokalen Partner zusammen zu arbeiten, um weitere Transportwege so kurz wie möglich zu halten. Hier, in Leipzig, bedruckt Herr Ganze für uns Kleidung unter Berücksichtigung von Zertifizierungen und Standards (dazu mehr in einem folgenden Blogbeitrag). Dabei bezieht er beispielsweise unsere T-Shirts von der SOLO Group, welche großen Wert auf hohe Standards für Arbeitssicherheit, faire Löhne und umweltfreundliche Praktiken legen. Diese werden in Bangladesch hergestellt. Labels wie das der FAIR WEAR FOUNDATION oder die amfori Business Social Compliance Initiative (BSCI) zertifizieren die Bekleidung.

Gemeinsam können wir die Welt der Mode verändern und eine Zukunft schaffen, in der „Made in“ nicht nur für den Produktionsort steht, sondern auch für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.

Letztendlich können wir durch die Herstellung, aber auch die Verbraucher*innen durch den Kauf von fair produzierter Kleidung einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie leisten und die Umwelt schützen.